Die neuen Deutschen Meister im olympischen 7er-Rugby sind die alten. Sowohl die Frauen des Heidelberger RK als auch die Männer des SC Germania List haben im Rahmen der FINALS 2025 in Dresden ihre Titel aus dem Vorjahr verteidigt. Die HRK-Frauen setzten sich im Endspiel vor über 3000 Fans in der TeamsportArena im Sportpark Ostra mit 12:0 (5:0) gegen den SC Germania List durch und bejubelten somit den elften 7er-Titelgewinn. Die Germania-Männer machten es anschließend besser als ihr Frauenteam und schlugen im Endspiel Rekordmeister RG Heidelberg knapp mit 17:12 (10:5).

Der Heidelberger RK um Nationalmannschaftskapitänin Mette Zimmat setzte die Gegnerinnen von Beginn an stark unter Druck, leistete sich aber gegen leidenschaftlich verteidigende Hannoveranerinnen einige kleine Fehler, die mögliche erste Punkte kosteten. So legte Charlotte Malaizier den ersten Versuch zum 5:0 erst kurz vor der Pause. Die Frauen vom SC Germania versuchten im zweiten Durchgang alles, um die Partie noch zu drehen und trugen ihren Anteil dazu bei, dass die begeisterten Zuschauer eine hochklassige Finalpartie sahen. Die Entscheidung aber fiel in der 9. Minute durch Johanna Hacker, die auf links freigespielt wurde und deren Versuch Malaizier sicher zum 12:0 erhöhte. Und selbst in Unterzahl nach Gelb gegen Sophie Hacker ließ der HRK keine Gegenpunkte zu, sodass der Titel in Heidelberg bleibt.

„Hier haben die beiden derzeit besten Teams das Finale gespielt, und da war uns klar, dass das auf keinen Fall ein Selbstläufer wird“, so HRK-Coach Andreas Hacker. „Ich bin begeistert, wie geduldig die Mädels gespielt haben, dass sie nie hektisch wurden. Das ist ein Zeichen des Reifeprozesses dieser Mannschaft, der sicher noch nicht am Ende ist. Das war ein eine tolle Kulisse in Dresden und ein würdiger Rahmen für eine Deutsche Meisterschaft.“

Auch SC Germania List verteidigt Deutschen Meistertitel

Auch bei den Männern setzte sich im Finale von Dresden der Vorjahressieger erneut durch. Allerdings musste sich der SC Germania lange eines auf Augenhöhe spielenden Rekordmeisters RG Heidelberg erwehren. Doch beim Abpfiff stand ein 17:12 für die Hannoveraner auf der Anzeigetafel.

Dabei war die RGH sogar früh in Führung gegangen, nachdem Cedric Eichholz den ersten Versuch gelegt hatte. Doch Hannover glich in einem extrem engen und ausgeglichenen Spiel durch Spielmacher Niklas Koch umgehend aus und konnte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einer Gelben Karte für RGH-Routinier Bastian van der Bosch durch den Versuch von Maurice Riege mit 10:5 in Führung gehen. Hannover leistete sich im zweiten Durchgang ein, zwei kleine Fehler weniger und erhöhte durch Helge Köhn und Kicker Felix Hufnagel, der sicher erhöhte, nach zehn Minuten auf 17:5. Doch die erfahrenen Heidelberger steckten nie auf, kamen durch einen zweiten Eichholz-Versuch – erhöht von Fabian Heimpel – auf 12:17 heran und hatten mindestens den Ausgleich vor Augen, doch in aussichtsreicher Position ging der Ball nach vorn verloren, List kickte den Ball bei abgelaufener Uhr ins Aus und bejubelte den zweiten nationalen Titel in der olympischen Rugby-Variante.

SCG-Trainer Rainer Kumm, der seine Trainerlaufbahn nun mit einem Titel beenden konnte, zeigte sich überaus zufrieden: „Einen schöneren Abschluss kann man sich ja nicht wünschen. Wir haben ein super Turnier hier gesehen mit toller Stimmung. Es hat einen Riesenspaß gemacht in Dresden. Ich denke, es war ein hochklassiges Finale von beiden Teams, absolut auf Augenhöhe. Am Ende hatten wir vielleicht noch ein, zwei Prozent mehr im Tank, haben vielleicht ein, zwei kleine Fehler weniger gemacht. En toller Rahmen, um Abschied zu nehmen.“

Den Bronze-Rang bei den Frauen sicherte sich der TSV Handschuhsheim, der im kleinen Finale den Heidelberger Lokalrivalen SC Neuenheim mit 24:19 niederrang. Bei den Männern ging Rang drei nach einem klaren 45:5 gegen den Berliner SV an den DSV Hannover 78.

Abschlussranking Frauen:
1. Heidelberger RK, 2. SC Germania List, 3. TSV Handschuhsheim, 4. SC Neuenheim, 5. RK 03 Berlin, 6. RC Mainz, 7. RSV Köln, 8. StuSta München, 9. RT Münster

Abschlussranking Männer:
1. SC Germania List, 2. RG Heidelberg, 3. Hannover 78, 4. Berliner SV, 5. TSV Handschuhsheim, 6. RK Heusenstamm, 7. SC Neuenheim, 8. RC Leipzig, 9. München RFC