Der Deutsche Meister im 15er-Rugby der Männer heißt wieder SC Frankfurt 1880. Die Hessen sicherten sich im Bundesliga-Finale auf eigenem Platz dank eines ebenso klaren wie überzeugenden 43:5-Sieges gegen den TSV Handschuhsheim völlig verdient zum fünften Mal in Folge und zum insgesamt siebenten Mal den nationalen Titel. Handschuhsheim war in diesem temporeichen Endspiel allerdings weitgehend chancenlos und musste sich am Ende einer starken Saison mit Rang zwei zufriedengeben.

Die Frankfurter legten rasant los und überrumpelten früh zum ersten Mal die Handschuhsheimer Verteidigung: 1880-Kapitän Leo Wolf war durchgebrochen, steppte einen Gegner aus und lief zum Versuch ein, den Kicker Edoardo Stella sicher erhöhte. Frankfurt baute in der Anfangsphase großen Druck auf, kam mit seinen Ballträgern schnell wieder vors gegnerische Malfeld, und Quentin Micolot tauchte zum zweiten erhöhten Versuch ein. Der TSVH war bis dahin noch gar nicht im Spiel und musste kurz darauf schon das 0:17 hinnehmen, als Kicker Stella fast von der Mittellinie einen Straftritt in Punkte umwandelte. Und der SC 1880 blieb weiter eindrucksvoll am Drücker. Schnell war man wieder vor dem Malfeld, stand dort das Gedränge, brachte den Ball sicher zu Leo Wolf, der den dritten Versuch legte.

Die Partie war bis dahin überraschend einseitig, und den nächsten Frankfurter Versuch verhinderten die Frankfurter selbst, weil das Paket, das bis ins Malfeld schob, nicht regelkonform zustande gekommen war. Doch eine Angriffswelle nach der anderen lief auf die Handschuhsheimer Löwen zu. Frankfurt dominierte auch das Gedränge und kam durch ein starkes Paket zum nächsten Versuch, den Stella zum 29:0 erhöhte. Doch diesmal antwortete der TSVH direkt mit seinem ersten Versuch durch Niklas Bechtel, der aber – fast symptomatisch – nicht erhöht wurde.

Der TSV schien jetzt allerdings besser eingestellt, hielt vor allem defensiv besser dagegen und gewann, angeführt von Spielertrainer Jaco Otto, auch den einen oder anderen Ball. Allerdings konnte man offensiv nach wie vor keinerlei Vorteil daraus ziehen. Und wenn man mal in die Frankfurter Hälfte lief, leistete man sich einen Fehler, und der Ball war wieder weg. So ging es beim Stand von 29:5 für den SC 1880 in die Halbzeitpause.

Zu Beginn der zweiten Hälfte lief der Ball gefälliger durch die Reihen der Löwen, aber im offenen Gedränge holte sich Frankfurt mehrfach den Ball zurück. Es gelangen auf beiden Seiten auch Durchbrüche, doch erst in der 56. Minute gab es die nächsten Punkte – per Frankfurter Doppelschlag, und der Titelverteidiger, der das Geschehen nach wie vor über weite Strecken kontrollierte, baute den komfortablen Vorsprung auf 43:5 weiter aus.

Die Hendsemer Löwen versuchten weiter, die Frankfurter Verteidigung irgendwie auszuhebeln, aber immer wieder landete der Ball in hessischen Händen. Stellas nächster Straftritt war allerdings der erste Kick, der dem deutschen Nationalspieler an diesem Tag misslang (68.). Handschuhsheim rannte in der Schlussphase mit guten Passstafetten noch mal an und wollte wenigstens noch das Ergebnis schönen, aber selbst in besten Positionen passierten Fehler, die das verhinderten. So spielte der SC 1880 das Spiel geduldig zu Ende und durfte einmal mehr den DM-Pokal in den Frankfurter Himmel.

Frankfurts Co-Trainer Michael Poppmeier: “Besser hätten es die Jungs heute kaum machen können, das war ein fast perfektes Spiel von uns. Wir hatten natürlich einen optimalen Start, das ist sicher sehr gut für uns gelaufen. Aber am Ende bin ich fast sprachlos, weil wir es gegen einen so starken Gegner nicht so deutlich erwartet hätten.“

Punkte:
7:0 (2.) Versuch Leo Wolf & Erhöhung Edoardo Stella
14:0 (5.) Versuch Quentin Micolot & Erhöhung Edoardo Stella
17:0 (8.) Straftritt Edoardo Stella
22:0 (16.) Versuch Leo Wolf
29:0 (27.) Versuch Chris Howells & Erhöhung Edoardo Stella
29:5 (28.) Versuch Niklas Bechtel
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36:5 (56.) Versuch Tim Biniak & Erhöhung Edoardo Stella
43:5 (58.) Versuch SC 1880 & Erhöhung Edoardo Stella

Schiedsrichterin: Maria Latos